Im interdisziplinären Forschungsvorhaben geht es darum, die ikonografischen Quellen von Hackbrett, Psalterium sowie der Hybridform Harfenpsalterium im Alpen-Adria-Raum zu untersuchen. In einem ersten Arbeitsschritt erfolgt die Dokumentation der Instrumentendarstellungen bei Wandmalerei, Tafelmalerei und Skulptur innerhalb des sakralen Umfeldes zwischen 1320 und 1530. Ziel dabei ist die Anfertigung eines detaillierten Bildkataloges samt ikonografischer Beschreibung und Lageplan jeder Quelle. Auf Grund dieses Ausgangsmateriales ist es sodann möglich, weiterführende Fragestellungen mittels diskursiver Betrachtung zu behandeln: Zunächst erfolgt die Analyse der drei Instrumententypen hinsichtlich deren Organologie und Spielweise. Dabei wird auch der Spezialfall »Bild als Quelle« und die daraus entstehende Problematik der Relation von Realität und Symbolik thematisiert. Beim anschließenden Vergleich kommen musikwissenschaftliche, kunstgeschichtliche und theologische Inhalte gleichermaßen zum Tragen: Hier werden Aspekte zu Musizierfiguren und deren Erscheinungsbildern, zur Umsetzbarkeit einer möglicherweise reellen Aufführungspraxis, zur quantitativen Gewichtung der Kunstgeschichte-Gattungen, zum zeitlichen Verlauf des Vorkommnisses der Instrumententypen, die ikonografischen Themen vorhandener Sujets mit Musikbezug, sowie Fragen zur Quellenplatzierung innerhalb der Gesamtarchitektur erörtert. Zuletzt wird der Kontext innerhalb des Forschungsraumes beleuchtet, wobei zu fragen ist, ob die Chordophone als verbindendes Instrument im Alpen-Adria-Raum angesehen werden können.