Die Entwicklung von computergestützten Werkzeugen für die Musikanalyse begann bereits in den 1960er Jahren und hat in den letzten zwei Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Heute stehen uns zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung. Umfassende Kodierungsformate ermöglichen es uns, über die eigentliche Musiknotation hinausgehende Informationen und Metadaten in die Werkzeuge einzuspeisen. In den letzten Jahren ist auch die Musik, die nicht in der üblichen westlichen Musiknotation geschrieben ist, zu einem Schwerpunkt der digitalen Musikwissenschaft geworden. Dieser Beitrag versucht, aktuelle computergestützte Ansätze mit traditionellen, manuellen Ansätzen zu kombinieren, indem verschiedene Werkzeuge und Kodierungsstrategien verwendet werden. Das Hauptmaterial stammt aus den Manuskripten D-Mbs Mus. ms. 1512 und D-B Mus. ms. 40632. Der Fokus liegt dabei darauf, kleine, aber relevante Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der geschriebenen Musik aufzuspüren. Das Ziel ist es, mögliche computergestützte Herangehensweisen an einen Korpus vorzustellen, um Fragen zur Musik und ihrem Kontext anhand großer Korpora zu beantworten.